Komparatistik trifft Art Brut

17.06.2025

Letzte Woche begaben sich mehrere Lektor*innen der Abteilung auf eine Exkursion ins Museum Gugging in Niederösterreich.

Nur rund 30 Autominuten von Wien entfernt, mitten im Wienerwald, liegt eines der international bedeutendsten Museen für Art Brut – jener ursprünglichen Kunstform abseits akademischer Normen und gängiger Trends, die in den 1940er Jahren vom französischen Künstler Jean Dubuffet geprägt wurde.

Im Museum Gugging sind Werke der Gugginger Künstler*innen aus sieben Jahrzehnten zu sehen – ausdrucksstarke, unkonventionelle Arbeiten, die im direkten Umfeld des Hauses entstanden sind und bis heute entstehen.

Organisiert wurde die Exkursion von Florian Müller, Lektor an der Abteilung für Vergleichende Literaturwissenschaft und zugleich Pressesprecher des Museums. Mit viel Charme führte er die Gruppe – Donatella Zeni, Sophie Seidler, Stefan Kutzenberger und Marion Wittfeld – durch die Ausstellungen, teilte Anekdoten aus dem Haus und gab Einblicke in die Geschichte des Ortes: von der Gründung als psychiatrisches Krankenhaus im Jahr 1885 bis zum heutigen Ausstellungshaus für Art Brut.

Ein besonderes Highlight war die aktuelle Sonderausstellung zur uruguayischen Künstlerin Magalí Herrera (1914–1992), die in ihren Werken bis zur Erschöpfung daran arbeitete, metaphorische Universen und Bildwelten zu erschaffen, zusammengesetzt aus Punkten und kurzen Linien.

Die Exkursion bot nicht nur einen eindrucksvollen Zugang zur Welt der Art Brut, sondern auch viel Raum für kollegialen und interdisziplinären Austausch – und macht definitiv Lust auf mehr!