Die Komparatistik

befasst sich mit den beiden Hauptarbeitsgebieten Allgemeine (systematische) und Vergleichende (historische) Literaturwissenschaft. Zu ersterem gehören die Erforschung ästhetischer und poetologischer Konstanten wie etwa Gattungen, Formen, Techniken, Verfahren, Konzepte, zu letzterem die Erforschung der Beziehungen zwischen literarischen Texten, Aktanten des Literaturbetriebs, all dies prinzipiell über Sprach-, Kultur- und Ländergrenzen hinweg.

Weiters befasst sich das Fach mit literarischen Werken und ihren Beziehungen zu und ihrem Transfer in oder aus anderen künstlerischen Phänomenen, insbesondere Musik, Bildender Kunst, Film, Comic oder digitalen Medien. Seit jeher bildet die formale oder sprachliche Übertragung einzelner literarischer Werke, Gattungen oder stilistischer Strömungen inklusive ihrer Verbreitung beim Publikum, ihrer kritischen Aufnahme, Übersetzung und produktiven Rezeption durch Autoren oder Autorinnen anderer Sprachräume einen Schwerpunkt der Vergleichenden Literaturwissenschaft. Als Grundlage für diese Forschung dient die theoretische Reflexion (z.B. zu den Gebieten Rezeptionsästhetik, Intertextualität, Postcolonial Studies, Gender Studies) sowie die Analyse der Rolle der an der Vermittlung beteiligten Institutionen (z.B. Buchhandel, Zeitschriften und neue Medien).

 

Die Wiener Abteilung für Vergleichende Literaturwissenschaft

widmet sich traditionell der Verbindung von Literaturwissenschaft und Buchwissenschaft, der Rezeptions- und Translationsforschung und der Sozialgeschichte der Literatur. Momentan liegt der Schwerpunkt auf der Erforschung und Lehre der Beziehungen zwischen den Literaturen des englischsprachigen Raums, der Romania (einschließlich Lateinamerikas) und der Germania, doch berücksichtigen die aktuellen Studienpläne ebenso die Beziehungen zum slawischen Raum und zu außereuropäischen Literaturen sowie die zwischen Literatur und anderen künstlerischen Disziplinen.

Daten & Fakten

  • insgesamt ca. 1000 Studierende
  • ca. 180 Erstsemestrige pro Studienjahr
  • 500 Diplom- & Masterarbeiten sowie Dissertationen
  • 9 Habilitationen

Komparatistische Lehre wird seitens der Abteilung für alle Studienphasen angeboten, in Form eines Bachelorstudiengangs, eines Masterstudiengangs, der Möglichkeit zur fachspezifischen Promotion sowie in einem Erweiterungscurriculum. Neben der Universität Innsbruck ist die Wiener Abteilung für Vergleichende Literaturwissenschaft der einzige Standort in Österreich, an dem das Fach als Bachelorstudium, d. h. von Beginn an, studiert werden kann.

Momentan sind im Bachelor-, Master- und Doktoratsstudium insgesamt ca. 1000 Studierende inskribiert, pro Studienjahr nehmen ca. 180 Erstsemestrige das Studium auf. Mittlerweile wurden geschätzte 500 Diplom- und Masterarbeiten sowie Dissertationen approbiert und 7 Habilitationsverfahren abgeschlossen. Diese Arbeiten finden Sie am Hochschulschriftenserver der Universität Wien (E-Theses) dokumentiert – teils in elektronischem Volltext.

Neben den beiden Professor*innen und den Assistentinnen sind seit einiger Zeit auch stets einige drittmittelfinanzierte Doktorand*innen an der Abteilung beschäftigt. Das Lehrangebot der Studienrichtung wird von dem genannten Fixpersonal und zudem von einer Reihe von externen Lehrbeauftragten bestritten, die beinahe ausschließlich das Doktoratsstudium für Vergleichende Literaturwissenschaft absolviert haben.

Neben Forschung und Lehre ist die Abteilung in den letzten Jahren insbesondere durch die Organisation des 21. Weltkongresses der International Comparative Literature Association hervorgetreten. Daneben erfüllt sie Aufgaben im Bereich der Gutachtertätigkeit und besonders intensiv auf dem Gebiet der Herausgabe wissenschaftlicher Zeitschriften und Monographienreihen:

 

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